Wer bin ich?
Die Antwort auf die Frage hat notwendigerweise die Form einer Erzählung, insbesondere bei Deutschlehrern. Können Mathematiklehrer sie mit einer Formel beantworten? Und was ist mit Sportlehrern?
In der Philosophie wird momentan folgender Ansatz favorisiert:
Ein "Selbst" ist einem Menschen nicht gegeben, sondern wird vielmehr von ihm gemacht. Buchstäblich ins Leben gerufen - erzählt. Überlegen Sie mal: Lebensläufe, Vorstellungsgespräche, Partygespräche, private Homepages...
Aufgewachsen auf dem Lande, "vor den Toren" der schönen Stadt Braunschweig.
Das ist natürlich eine romantische Metapher (Braunschweig besitzt keine Stadttore mehr!) für eine Kindheit und Jugend, die sich in der Realität als eine Antithese von Geborgenheit in der Natur und der Abwesenheit von fast allen Dingen, die Jugendlichen wichtig sind, manifestierte. Begeht man dann noch den Fehler, in Kleidungsstil, Haarschnitt, Lebensphilosophie und sonstigen Interessen von der Durchschnittsbiografie eines Vorörtlers etwas stärker abzuweichen, bleibt einem eigentlich nichts anderes übrig, als - nach einer ersten Phase der inneren Emigration - schließlich den Umzug ins Herz der Metropole zu vollziehen. Nach längerem Exil (14 Jahre) brach dann aber doch wieder das Ländlich-Ursprüngliche in mir durch, so dass ich - durch die urbane Kultur geläutert - zu meinen Ursprüngen zurückgekehrt bin. Sprachliche Bilder wie "Zurück zur Natur", "Der verlorene Sohn", Back to the roots" oder "Katharsis" bieten sich hier an. Inzwischen hatte die Zahl der Einzelhändler in den Vororten dramatisch abgenommen, was jedoch durch den Besitz eines Autos und - last but not least - eines Internetanschlusses mehr als ausgeglichen wurde.
Nach dem Abi: Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Technischen Universität Braunschweig.
Nach dem ersten Staatsexamen habe ich mehrere Jahre als wissenschaftlicher Angestellter in den zentralen Weiterbildungseinrichtungen der TU Braunschweig und der Universität Lüneburg gearbeitet. Danach war ich als EDV-Trainer/Berater tätig.
Von November 2002 bis Oktober 2004 habe ich dann mein Referendariat am Studienseminar Wolfsburg gemacht. Meine Ausbildungsschule war das Humboldt-Gymnasium in Gifhorn. Beide Einrichtungen kann ich wärmstens empfehlen!
Seit November 2004 bin ich am Martino-Katharineum in Braunschweig und fühle mich dort sehr wohl.
Man kann durchaus "Computerfreak" sein, dem Laster Fernsehen (in Maßen) frönen und TROTZDEM von
Büchern
fasziniert sein. Am Lesen hindert mich meistens eher die Arbeit - zumindest wenn sie sich stapelt. Daher ziehe ich persönlich im Urlaub ein gutes Buch und eine Hängematte, wenn möglich in mediterranem Umfeld, einer Rafting-Tour in Sibirien eindeutig vor.
Und selbst das Internet lässt sich mit dem Lesen verbinden. Die Auswahl ist groß. Ich verweise hier nur stellvertretend auf die Online-Ausgabe der "Zeit" oder die äußerst interessante Idee des "bookcrossing". Dort kann man Bücher jagen, freilassen, verfolgen, lesen und registrieren. Hier meine "Permanent Collection". Und - last but not least - meine Empfehlung für Wissensdurstige: Wikipedia, das Online-Lexikon.
Im Sommer ruft dann außerdem die Natur. Draußen bekommt man den Kopf frei. Manche Zeitgenossen topfen Geranien um, ich für meinen Teil mache das Gleiche mit Hornissennestern - je nach Temperament.
Eine Leidenschaft, die immer wieder periodisch aufflammt, ist Schach. Für das intensive Spiel im Verein habe ich leider keine Zeit mehr. Könnte ich ein Schachdiagramm mit auf eine einsame Insel nehmen, würde ich "The Babson Task" wählen. Aber auch eine Partie Poker kann einem den Schweiß auf die Stirn treiben. Wir spielen natürlich nur um Peanuts.
Ein Fünf-Gänge-Menü, ein Kinobesuch oder ein Championsleaguespiel sind allerdings auch nicht zu verachten.
Außerdem bin ich ein Fan von Mindmaps. Mindmaps sind fast so faszinierend wie Hornissen.
