Bericht und Fotos: Frank Hornig
Zusätzlich zu meinem Hornissenkasten und dem Fledermauskasten hänge ich einen Schwegler-Meisenkasten auf, der letztes Jahr von Hornissen belegt war. Da die Königinnen diese Holzbeton-Meisenkästen gerne belegen, hoffe ich, die Chancen auf eine Nestgründung in meinem Garten zu erhöhen, obwohl ich mir bei dem kühlen Wetter und zu dem relativ späten Zeitpunkt keine großen Hoffnungen mehr mache.
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| Meisenkasten mit verkleinertem Flugloch | Kasten in der Morgensonne |
Zwischen 14.40 und 15.00 Uhr mehrfache Inspektion meines Fledermauskastens durch eine Hornissenkönigin. Für den Meisenkasten interessiert sich die Königin anscheinend nicht. Kurz nach 20.00 Uhr kann ich erneut die Hornissenkönigin beim Einflug in den Fledermauskasten beobachten. Die Kontrolle sowohl des Meisen- als auch des Fledermauskastens zeigt aber keine Nestansätze.
17.00 Uhr: eine Hornissekönigin fliegt vor meinem Arbeitszimmerfenster, kurz danach die Hornissenkönigin in den Fledermauskasten, beim Nachsehen finde ich weiterhin keinen Nestansatz, den Meisenkasten kontrolliere ich nicht mehr, da ich dort nie Flugbewegungen gesehen habe. Er hängt auch etwas abseits, so dass ich ihn etwas aus den Augen verliere.
Mathias und ich sitzen nach der Umsiedlung eines Volkes der Mittleren Wespe (Dolichovespula media)abends zufrieden im Garten und trinken nach der erfolgreichen Aktion unser wohlverdientes Bier. Da sehe ich aus dem Augenwinkel, wie eine Hornissenkönigin von dem Schwegler-Meisenkasten abfliegt. Nicht etwa von meinem Hornissenkasten oder von dem Fledermauskasten, der in diesem Jahr schon mehrfach inspiziert wurde, nein, aus dem Meisenkasten, den ich erst am 26.5. aufgehängt habe. Danach hatte ich noch mehrmals hineingesehen, aber nichts gefunden und auch keinen Flugverkehr festgestellt, da ich mehr auf den Fledermauskasten geachtet habe. Als die Königin abgeflogen ist, öffne ich sofort den Meisenkasten und entdecke zu meiner absoluten Überraschung eine Wabe mit ca. 20 Zellen. In vielen befinden sich Larven in allen Größen. Zwei Zellen sind verdeckelt. Anfang Juni muss es schon gegründet worden sein und ich habe es nicht bemerkt! Als es kühl war, habe ich mich allerdings selten im Garten aufgehalten. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass die Königin durchhält. Sie hat ja noch rechtzeitig angefangen.
8.30 Uhr: als die Morgensonne den Kasten erreicht, mache ich ein Foto, dass die Entwicklung des Volkes dokumentieren soll. Die Sonne hat den Kasten gerade erreicht und ich brauche somit keinen Blitz, der von den Waben immer sehr stark reflektiert wird, so dass eine gute Aufnahme schwierig wird (zumindest, wenn man eine Digitalkamera zu diesem Zweck in die Kastenöffnung schieben muss). Es zeigt sich, dass zwei Zellen bereits verdeckelt sind. Die übrigen Larven weisen unterschiedliche Entwicklungsstufen auf, auch Eier scheinen vorhanden zu sein. Die Larven machen alle einen vitalen Eindruck. Es scheint alles in Ordnung zu sein.
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| Königin kurz vor dem Abflug | Entwicklung am 19.06.05 um 8.30 Uhr |