Hornissen- und Hummeltagebuch 2007

Bericht und Fotos: Frank Hornig

31.10.2007

Die letzten "Mohikaner" genießen die Sonne ...

Die Flugaktivität des Volkes strebt gegen Null. Selbst bei bestem Sonnenschein fliegt in 10 Minuten nur eine Arbeiterin vom Kasten ab. Dafür halten sich jedoch einige Arbeiterinnen auf dem Flugbrett bzw. außen am Kasten auf und genießen die Sonne. Sie tanken noch einmal Energie. Einige Arbeiterinnen berühren sich immer wieder gegenseitig mit den Mundwerkzeugen. Dies scheint aber kein "Mauling", d.h. eine Form des Kommentkampfes zu sein. Es hat überhaupt nichts Aggressives an sich, eher wird ein letzter Hang nach Gemeinsamkeit vermittelt.
Ich beschließe den Kasten vorsichtig zu öffnen, um einen ungefähren Überblick über die Zahl der noch vorhandenen Tiere zu bekommen und zumindest die äußeren Maße des Nestes messen zu können. Die genaue Zahl der Wabenetagen werde ich erst dann ermitteln können, wenn ich die äußere Nesthülle entferne. Doch das werde ich erst tun, wenn so gut wie alle Hornissen tot sind.
Als ich den Kasten öffne, reißt ein kleines Stück der Außenhülle des Nestes auf. Die Hornissen - ich kann später innerhalb und außerhalb des Kastens 20 Arbeiterinnen und eine Drohne zählen - zeigen nicht die geringste Verteidigungsreaktion. Ein paar kommen aus dem Inneren des Nestes auf die Außenhülle gekrabbelt und sonnen sich nun auch.
Am Boden des Kastens befinden sich viele Abfälle: Insektenreste, Kot, Reste toter Hornissenlarven, tote Hornissen, lebende Fliegenlarven und andere lebende Maden. Der Geruch ist recht stark.
Eine Messung des Nestes ergibt 48 cm in der Länge und 25 cm (Kastenbreite) an der dicksten Stelle in der Breite. Ein recht ordentliches, wenn auch kein besonders großes Nest. Ich schätze es auf 9 bis 10 Wabenetagen, da die 7. Wabenetage bei früheren Beobachtungen kurz oberhalb der unteren Kante des seitlichen Sichtfensters lag. In ein paar Tagen werden wir es genau wissen.

Flugaktivität:
13.40 - 13.50 Uhr, Sonne, 13�C = 1 Abflug.

Die Arbeiterinnen fliegen kaum noch, lieber tanken sie Wärme in der Sonne vor dem Flugloch.


Immer wieder berühren sich die Arbeiterinnen gegenseitig mit ihren Mandibeln.




Als ich den Kasten öffne, zeigt sich keine Verteidigungsreaktion, sondern die Arbeiterinnen sonnen sich auf der Außenhülle.


Der Vergleich zeigt: das aktuelle Nest 2007 (links) reicht weit über das untere Querleistenpaar hinaus, vor der das Nest 2006 (rechts) endete.


Am Boden ein Sammelsurium aus Kot, Resten von Beuteinsekten, Resten von toten Hornissen, toten Hornissenlarven, lebenden Fliegenlarven und anderen lebenden Maden, die von diesen Abfällen leben.


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03.11.2007

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