Hornissenschutz

Warum Hornissenschutz ?

Die Hornisse ist in einigen Regionen Europas vom Aussterben bedroht. Mitte der achtziger Jahre war ihr Bestand in Deutschland auf einem Tiefpunkt angelangt. 1987 wurden Hornissen daher unter besonderen Schutz gestellt. Südlich des Mains ist der Bestand eher stabil, während im Westen und Norden Deutschlands die Populationsdichte geringer ist und es einige "weiße Flecken" auf der Landkarte gibt. In der Region Braunschweig und in Niedersachsen sind die Hornissen erfreulicherweise aufgrund der Schutzmaßnahmen wieder auf dem Vormarsch, hier scheint sich der Bestand stabilisiert zu haben.

Wodurch sind Hornissen gefährdet ?

ein Herz für Hornissen!

Als Hauptgrund für Ihrer Gefährdung ist der ständige Rückgang ihres Lebensraumes zu nennen. Unberührte Au- und Mischwälder, alte Eichenbestände oder auch Streuobstwiesen wurden durch Flurbereinigungen, Baumaßnahmen und Anpflanzung von Nadelwald-Monokulturen immer mehr zurückgedrängt. Dazu kommt, dass zusätzlich die Nistmöglichkeiten der Hornissen stark eingeschränkt wurden. Hornissen nisten am liebsten in alten hohlen Bäumen. Wenn alte Baumbestände immer seltener werden und speziell hohle Bäume aus wirtschaftlichen Überlegungen oder falsch verstandenem Ordnungssinn gefällt und beseitigt werden, bleibt den Hornissen keine Wahl, als sich künstliche, vom Menschen geschaffenen Nistmöglichkeiten, zu suchen.

Kommen sie allerdings in die Nähe menschlicher Behausungen und versuchen dort in alten Schuppen, in Vogelnistkästen, etc. zu nisten, ergeben sich manchmal Probleme. Denn aufgrund alter Vorurteile und Ängste werden sie gerade dort oft grundlos verfolgt (was nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng verboten ist !). Wenn ein Nest aus dringlichen objektiven Gründen vom ursprünglichen Ort entfernt werden muss, gibt es Experten, die diese Umsiedlungen vornehmen können. Allerdings ist in solch einem Fall eine Genehmigung der Naturschutzbehörde erforderlich.

Maßnahmen zum Hornissenschutz

An erster Stelle muss die Erhaltung des Lebensraumes stehen. Mischwald, Auwälder, alter Baumbestand und Streuobstwiesen etc. müssen erhalten bzw. vorrangig angelegt werden.

Alte Vorurteile müssen abgebaut werden. Erst wenn die Menschen Hornissen nicht mehr für gefährlich halten, werden sie sie in der Umgebung ihrer Häuser und in ihrem Garten tolerieren. Dabei wird manchem plötzlich auffallen, welche interessanten Beobachtungsmöglichkeiten sich dort ergeben.

Die Schaffung von künstlichen Nistmöglichkeiten ist wichtig. Da geeignete Bäume Mangelware bleiben, sollten spezielle Hornissennistkästen an geeigneter Stelle aufgehängt werden. Für diese Kästen gibt es entsprechende Baupläne bzw. es gibt Firmen, die diese Kästen vertreiben.

Was kann der Einzelne tun ?

Nicht jeder hat einen großen Garten oder einen Platz für einen Hornissenkasten. Und sicherlich gibt es Leute, die zwar wissen, dass Hornissen nicht gefährlich sind aber trotzdem nicht unbedingt ein ganzes Hornissenvolk im Garten haben möchten. Können die nichts tun ? Doch - natürlich.

Jeder kann in seinem Garten der Natur ein wenig Platz einräumen. Erkundigen sie sich nach heimischen Pflanzenarten und sehen sie sich mal eine Liste besonders ergiebiger Stauden an, die gute Pollen- und Nektarspender sind. Diese kommen Wildbienen, Hummeln und auch Hornissen zugute. Für die Hornissen sind außerdem die Berberitzen (Berberis vulgaris) interessant. Häufig tanken Hornissenköniginnen in der Frühphase, wenn sie selbst noch das Nest verlassen, dort Nektar.

Oder unterstützen sie z.B. folgende Initiative:

Netzwerk Blühende Landschaft

Außerdem kann sich jeder in seiner Umgebung für die Erhaltung natürlicher Lebensräume einsetzen. Hornissenschutz ist wichtig, aber er ist nur ein Mosaikstein im Arten- und Naturschutz insgesamt.

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