Hornissen- und Hummeltagebuch 2006 - Fortsetzung

Bericht und Fotos: Frank Hornig

02.07.2006

Kühle Nächte trotz guten Wetters - Kleinklima im Hornissenkasten

Aufgrund der kühlen Nächte erweitert die Hornissenkönbigin noch immer die Außenhülle um die Waben. Wenn Hornissenlarven bzw. -puppen zu sehr abkühlen, kann es zu sogenannten "Kältekrüppeln" kommen. D.h. die fertigen Insekten weisen nach dem Schlupf Missbildungen auf. Dies versucht die Königin durch eine möglichst optimale Temperierung des Nestes zu verhindern.

Um ein möglichst optimales Kleinklima im Kasten zu erreichen, habe ich ihn geteilt. D.h. ich habe in der Mitte ein Brett eingeschoben, das den Kasten künstlich verkleinert. Somit erreicht man ähnliche Verhältnisse wie in einem Meisenkasten gleicher Größe, der ja von den Königinnen gerne bezogen wird. Zusätzlich wird die Zugluft vermindert, die ansonsten durch das untere Flugloch oder gar den Spalt im Boden entstehen könnte. Damit die Königin nicht in der unteren Hölfte des Kastens gründet, hatte ich schon zu Beginn das untere Flugloch mit einem Korken verschlossen

Gestern abend habe ich den Kasten längere Zeit aus der Ferne beobachtet. Es kam mir merkwürdig vor, dass das Zuckerwasser, was ich der Königin regelmäßig angeboten hatte, plötzlich innerhalb kürzester Zeit verbraucht war. Des Rätsels Lösung war eine Meise, die dort regelmäßig zum Trinken vorbeikam! Leider zeigte diese auch Interesse am Flugloch. Da mir Meisen vor ein paar Jahren schon ein Nest der "Mittleren Wespe" (Dolichovespula media) in der Gründungsphase zerstört haben, obwohl dort bereits Arbeiterinnen vorhanden waren, wollte ich kein Risiko eingehen. So habe ich gleich heute Morgen eine "Meisensicherung" angebracht.

verbessertes Kleinklima: vorläufig geteilter Kasten oberes Flugloch mit "Meisenschutz", unteres Flugloch noch verschlossen



Die Königin lässt sich vom "Meisenschutz" nicht irritieren ... ... und fliegt ein



04.07.2006

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